Fav

..weiß nicht, ob ihr das Ding schon pumpt, aber bin auf eine wirklich ziemlich on da point gehende Plattenkritik zu Favs lang erwartetem Opus gestoßen..
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Lange wurde auf Favorites Solodebüt "Harlekin" gewartet. Die Erwartungen waren groß und mit jeder Verschiebung wurden diese größer. Das Album, welches noch 2006 releast werden sollte, überzeugt jedoch nicht auf Anhieb und kommt ziemlich dünn daher. Wenn man die Skits usw. abzieht bleiben 12 Tracks übrig bei denen kein richtiger Solokracher zu finden ist. Die Features (Kollegah, Jason, Slick One) können jedoch das Gesamtbild etwas aufbessern. Besonders der vielgelobte Kollegah, der auf zwei Titeln des Albums glänzt, zeigt wieder einmal was aus der deutschen Sprache raptechnisch rauszuholen ist. Dem ganzen Album ist anzumerken, dass es unter einem sehr hohem Zeitdruck entstanden ist. Die Reime wirken streckenweise lieb- und lustlos geschrieben und können nicht mit denen aus "Rappen kann tödlich sein"-Zeiten mithalten. Man vermisst den alten Wortwitz von Fav und die außergewöhnlichen, fast schon verrücktwirkenden Vergleiche. Zudem klingt das Album ziemlich monoton und hat keinen Moment zu bieten, der den Rapfan aus dem Hörkoma reißt. Tracks wie "Index" und "Gegen den Herrn" sind stark an der Grenze des Annehmbarem und haben das Potenzial bestimmte Bevölkerungsgruppen zu verletzen. Dies ist sicherlich nicht gewollt, aber eine Provokation ist nach eigener Aussage geplant gewesen. Das Album zeigt jedoch auch einen Einblick in Favorites privates Leben. Diese Seite wirkt aber auch etwas langweilig und uninteressant. Andererseits ist "Harlekin" auch ein gewisses Niveau nicht abzustreiten, dass sich im Deutschrap nicht immer findet. Alles in allem kann man sagen, dass dieses Album ziemlich zwiespältig ist, und jeder persönlich entscheiden muss ob sich diese Platte lohnt.

Bewertung: 7/10